Bewegung als Medizin
Sport für eine körperlich und seelisch gesunde Lebensführung
In einer Welt, die zunehmend von sitzender Tätigkeit geprägt ist, gerät eine einfache, aber kraftvolle Medizin oft in Vergessenheit: die Bewegung. Was viele nicht wissen ist, dass regelmäßige körperliche Aktivität nicht nur den Körper stärkt, sondern auch als ein wahres Heilmittel für zahlreiche gesundheitliche Beschwerden wirken kann. Doch warum ist Bewegung so wichtig und wie kann sie als echte Medizin betrachtet werden?
1. Bewegung schützt das Immunsystem und steigert die Lebensqualität
Wer regelmäßig Sport treibt, stärkt nicht nur die Muskulatur und das Herz-Kreislaufsystem, sondern auch das Immunsystem. Sportliche Aktivität aktiviert den Körper und sorgt dafür, dass wichtige Abwehrmechanismen effizient arbeiten. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Menschen, die regelmäßig Sport betreiben, weniger anfällig für Infektionen sind und seltener an chronischen Erkrankungen leiden. Auch bei grippalen Infekten können regelmäßige Bewegung und frische Luft den Heilungsprozess beschleunigen. Das Immunsystem wird nicht nur gestärkt, sondern auch in seiner Funktion verbessert.
Doch Sport wirkt nicht nur im Bereich der physischen Gesundheit: Wer sich regelmäßig bewegt, fühlt sich fitter, gesünder und mental stärker. Die positive Wirkung von Bewegung auf die Psyche ist nicht zu unterschätzen. Sport sorgt für einen klaren Kopf, steigert das Wohlbefinden und reduziert Stress. Wer regelmäßig aktiv ist, sorgt nicht nur für die körperliche Gesundheit, sondern auch für eine ausgeglichene, robuste geistige Verfassung.
2. Bewegung als Krankheits-Vorbeugung
Es gibt kaum eine bessere Prophylaxe als regelmäßige Bewegung. Wer sich im Alltag ausreichend bewegt, kann das Risiko für viele ernste Erkrankungen deutlich senken – und das oft schon mit moderatem Sport. Besonders bei Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigt sich, dass ein aktiver Lebensstil das Risiko, an diesen Krankheiten zu erkranken, erheblich verringert.
Ein weiteres Beispiel ist die Langlebigkeit: Wer regelmäßig Sport betreibt, lebt nicht nur länger, sondern hat auch eine bessere Lebensqualität im Alter. Altersbedingte Erkrankungen wie Gelenkverschleiß, Rückenschmerzen oder auch das Risiko für einen Schlaganfall treten bei sportlich aktiven Menschen oft später auf und sind seltener. Die sogenannte „Morbiditätskompression“ beschreibt dieses Phänomen: Krankheitsphasen treten später auf, was zu einer insgesamt höheren Lebensqualität führt.
3. Bewegung fördert das gesunde Altern
Es ist kein Geheimnis, dass der Körper mit zunehmendem Alter an Leistungsfähigkeit verliert. Die Muskeln werden schwächer, die Gelenke steifer, das Herz weniger leistungsfähig. Doch auch hier kann regelmäßige Bewegung eine große Hilfe sein. Durch gezielte körperliche Aktivität wird die Mobilität im Alter erhalten und gefördert. Wer frühzeitig mit moderatem Sport beginnt und diesen auch im höheren Alter fortführt, wird feststellen, dass das Leben auch im fortgeschrittenen Alter nicht nur lebenswert, sondern sogar aktiv und erfüllt bleibt.
Dabei ist es nicht notwendig, intensiv zu trainieren. Auch leichte Aktivitäten wie Spaziergänge, Radfahren oder leichtes Krafttraining können bereits einen erheblichen Unterschied machen. Besonders wichtig ist, dass Bewegung nicht nur der körperlichen Gesundheit dient, sondern auch die geistige Fitness fördert. Wer regelmäßig Sport treibt, verbessert nicht nur seine körperliche Gesundheit, sondern auch seine kognitiven Fähigkeiten und bleibt geistig länger fit.
4. Wann ist Bewegung sinnvoll?
Ein Thema, das viele betrifft: Was tun, wenn man sich leicht erkältet fühlt? Die gute Nachricht ist: Wenn es sich nur um eine leichte Erkältung handelt, kann Sport durchaus helfen. Sport aktiviert das Immunsystem und kann den Heilungsprozess beschleunigen, solange keine ernsthaften Symptome wie Fieber oder starker Husten auftreten. Ein Spaziergang an der frischen Luft oder ein leichtes Training können den Kreislauf in Schwung bringen und dabei helfen, schneller wieder fit zu werden.
Natürlich sollte man bei stärkeren Symptomen wie hohem Fieber oder einer Lungenbeteiligung auf Sport verzichten und den Körper ruhen lassen. Doch auch in diesen Fällen ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen, um langfristig gesund zu bleiben. Selbst leichte Bewegung im Alltag – wie Treppensteigen oder kurze Spaziergänge – hilft, den Körper zu stärken und den Heilungsprozess zu unterstützen.
5. Die richtige Balance finden: Zu viel Sport ist ungesund
Ob Sport als Medizin funktioniert, hängt nicht nur davon ab, wie viel man sich bewegt, sondern auch davon, wie man es tut. Es ist ein häufiges Missverständnis, dass mehr immer besser ist. Tatsächlich kann übermäßiger Sport – insbesondere intensives Ausdauertraining ohne ausreichende Erholung – das Immunsystem belasten und sogar das Risiko von Verletzungen oder Überlastungserkrankungen erhöhen. Es ist wichtig, eine Balance zu finden und den Körper nicht zu überfordern.
Regelmäßige Bewegung im Alltag ist ideal. Es geht nicht darum, stundenlang im Fitnessstudio zu verbringen oder extreme Wettkampfziele zu verfolgen, sondern darum, eine nachhaltige, gesunde Gewohnheit zu entwickeln, die den Körper stärkt, ohne ihn zu überlasten. Das bedeutet, dass Sport in einem Maße betrieben werden sollte, das zu den eigenen körperlichen Fähigkeiten passt und nicht zu extremen Belastungen führt.
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Wenn Sie dieses Thema interessiert, empfehlen wir Ihnen unsere Podcast-Folge „Bewegung als Medizin“. In dieser Episode von Berg und See:le spricht Markus Sturm mit Prof. Dr. Matthias Spörrle, Diplompsychologe und Experte für Stressbewältigung, sowie Mareile Hertel, Weltrekordhalterin im Ultralauf und amtierende Weltmeisterin im Fünffach-Ultra-Triathlon, über die tiefgreifende Wirkung von Bewegung auf Körper und Psyche.
Prof. Dr. Matthias Spörrle

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